Die Suche nach der Zukunft
Wie ich zum Marketing kam …
Die Absurdität der Wirtschaft …
Leider musste ich bei der Stellensuche bald feststellen, dass die Wirtschaft keine unerfahrenen Studienabsolventen sucht. Der ideale Bewerber ist 20 Jahre jung und kann 10 Jahre Berufserfahrung mit Auslandsaufenthalt vorweisen. Sie sehen, ich übertreibe etwas, aber genau diesen absurden Eindruck von Anforderungen erhält man heutzutage von der Wirtschaft! Und so schwierig wie es ist, diese hochgesetzten Erwartungen der Unternehmen zu erfüllen, so unmöglich scheint es, als Geisteswissenschaftler direkt nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu ergattern – ohne dabei Kompromisse oder den Umweg als (meist unter- oder unbezahlter) Volontär gehen zu müssen.
Meine Lösung …
Ich habe mir eine Möglichkeit gesucht, direkt in ein Unternehmen einzusteigen und durch den Weg der Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation werde ich einen zweiten Abschluss erlangen. Somit konnte ich das Berufsfeld wählen, das mich seit Jahren begeistert.
Suche und Bewertung
Wie man heute nach Stellen sucht …
Auf der Suche nach Unternehmen mit Ausbildungsplätzen schlug ich den Weg über die Google-Suchmaschine ein – die heutzutage wohl beliebteste Art der Stellensuche. Um auf diese Weise wahrgenommen zu werden, muss ein Unternehmen zwangsläufig über eine gut auffindbare Homepage verfügen. Lediglich auf den Seiten des Jobcenters der Agentur für Arbeit zu stehen, reicht heute nicht mehr.
Der richtige Internetauftritt …
Sobald ich die Website eines interessanten Unternehmens entdeckt habe, begann ich damit, sie durchzuklicken und unterbewusst (oder auch bewusst) zu bewerten. Dabei hinterließen Unternehmen mit modernem Design einen guten Eindruck, veraltete oder fehlerhafte Webseiten habe ich nicht weiter beachtet. Besonders interessant waren Seiten, die auch Mitarbeiter vorstellen. Dies wirkte auf mich viel nahbarer und freundlicher als eine sterile Präsentation des Unternehmens. Ein Arbeit-Suchender interessiert sich immer für das zukünftige kollegiale Umfeld!
Wenn ein Unternehmen sich vermarkten kann …
Eine pfiffige Idee zu Layout und Thema ist spannend! Damit hebt sich das Unternehmen von anderen ab und bleibt einem im Gedächtnis. Die letzten beiden Punkte waren für mich ausschlaggebend, warum ich meine Bewerbung an Wildner+Designer geschickt hatte. Besonders die Kombination des Namens des Firmeninhabers mit den wilden Tieren fand ich witzig und mutig!
Die Schnupperwoche
Nach einem erfolgreich laufenden Bewerbungsgespräch mit dem Firmeninhaber wurde ich zu einer Schnupperwoche im Betrieb eingeladen. Dies stellte sich als gute Idee heraus, denn innerhalb dieser Zeit konnte sich jeder vom anderen ein Bild machen – Chef und Angestellte von mir ebenso wie ich mir vom zukünftigen Arbeitsumfeld. Alles in allem hatten mich die Schnuppertage in meinem Vorhaben bekräftigt, eine Ausbildung bei Wildner+Designer zu beginnen.
Langfristige Tendenzen
Am Anfang des Artikels nannte ich mich „Trendsetter”. Meine Prognose für die Zukunft ist, dass immer mehr junge Menschen meinen Weg gehen und zur „Weiterqualifikation” noch eine Berufsausbildung an ihren Universitätsabschluss anhängen werden. Es findet bereits eine Verschiebung zu qualifizierteren Menschen statt. Durch die Einführung des G8s und Bachelor-/Master-Studiengängen sowie den Wegfall des Wehr- oder Zivildiensts sind die Universitätsabgänger der letzten Jahrgänge um einige Jahre jünger geworden. Mit der universitären Erfahrung sind aber gleichzeitig die Ansprüche an eine Arbeit oder eine Berufsausbildung gestiegen. An dieser Stelle sollten die Unternehmen beginnen umzudenken und von der Vorstellung wegzukommen, dass Auszubildende zum Kaffee kochen und für Kleinarbeiten herhalten müssten. Überträgt man den Berufsanfängern Verantwortung und anspruchsvolle Aufgabengebiete, wird man als Unternehmen attraktiv und erhält auch motivierte und ehrgeizige junge Menschen als Mitarbeiter!